|
Märchen sind so alt wie die Meschheit. Doch hierzulande wird sie bald keiner mehr hören. "Wir sterben aus!" Damit diese düstrere Prognose der Demographen nicht wahr wird, schreiten die beiden Satiriker Arnd Stephan und Ulrich Eißner aus Dresden jetzt zur Tat. Sie setzen Märchenhüte auf, gehen in Kommissionarsstellung und gründen eime Lonely Hearts-Kommission der einsamen Herzen, die dem Mangel an Nachwuchs abhelfen.
"Deutschland - ein Kindermärchen" heißt das neue Programm des Zwei-Mann-Kabaretts "Duale Satire Deutschland", das heute Premiere in der "Herkuleskeule" hat. Zusammen mit Ihrem "Lichtzauberer von Ost" Bernd Kulow erzählen sie ein grimmiges Volksmärchen für Erwachsene mit vielen bekannten, umgedichteten Ohrwürmern. Damit gehen Sie dem Thema überalterte Gesellschaft und der Mär vom kinderfreundlichen Land auf den Grund. Es ist das 5. Stück Politsatire des 1997 gegründeten Spar- und Schauorchesters Duale Satire. Die nebenberufliche Kabaretttruppe erspielten sich bereits mehrere Preise wie den Dresdner Kabarettpreis "Goldenes Steigeisen" und tourte schon erfolgreich zwischen Kiel und Basel.
Das "Kindemärchen" passt genau in die aktuelle Spardebatte in dieser Stadt, die auf Kosten der Kleinen geht. Das Programm entstand jedoch bereits im Frühjahr. "wir wollen aber keine Politikerschelte betreiben, es ist ein Thema, was alle irgendwie betrifft", sagt Ulich Eißner, Programmtexter, Vater zweier Kinder. Im Hauptberuf ist er Leiter der Abteilung Theaterplastik an der Kunsthochschule Dresden. Sein Mitspieler Arnd Stephan hat ebenfalls 2 Kinder und leitet ein Ingenieurbüro. "Wir untersuchen humorvoll, warum der Kinderwunsch auf der Wahlliste der lohnenden Lebensziele immer nach hinten abrutscht", so Eißner.
Ob es hier wie in allen Märchen ein gutes Ende gibt, wird erst zur Premiere veraten. |
|
|